X. STATION

Jesus wird seiner Kleider beraubt

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

Der Scherge zerrt das Gewand des Heilands ab und reißt die verklebten Geißelwunden neu auf. Seine Genossen tanzen im Blutrausch wie irre umher.

Dämonen fahren in die lachenden Spötter hinein und machen sie besessen. Dem linken dringt ein Teufel ins Gehirn; dem oben hängt sich ein anderer um den Hals, und dem dritten im Vordergrund fährt ein Dämon in den weit offenen Mund. Die beiden Engel, liebevoll einander zugeneigt, stehen abseits und weinen.

Gebet: Geliebter Heiland!

Die Henker reißen das Gewand Dir ab, das blutverklebt die Geißelwunden Dir bedeckt. Sie brechen blutend auf und mehren mit der Blöße Schmach die Qual Dir und die Leiden. Die Schergen, von der Gier nach Blut berauscht, verspotten Dich und lachen Deiner Schmerzen. Sie werden eine Beute jetzt der Teufel, die sie ganz beherrschen. Entblößter Heiland, sieh auch mich ob meiner Sünden oft beraubt des hochzeitlichen Kleides! Umhülle mich mit Deiner Gnad’ und mit der Reinheit Zierde. Tief erniedrigt schenke mir des Gotteskindes Würde!

Vater unser ... Gegrüßet seist Du, Maria ...

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser und hilf den Armen Seelen im Fegefeuer.

Heil‘ge Mutter, drück die Wunden, die dein Sohn am Kreuz empfunden, tief in meine Seele ein.