VI. STATION

Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

Jesus hat das Schweißtuch der Veronika gerade zurückgegeben und die Hand noch ausgestreckt. Sie will niederknien mit dem Tuch in den Händen, in welchem die Gesichtszüge des Herrn zurückgeblieben sind.

Ganz niedergesunken kniet schon ein Seraphim am Boden, um in tiefster Anbetung das göttliche Antlitz zu verehren. Die bisher flächenhaft dargestellten Figuren werden von hier an gegeneinander gedreht, so dass durch die räumliche Wirkung eine neue Steigerung entsteht.

Gebet: Geliebter Heiland!

Auf Tabor strahlte wie die Sonne Dein Antlitz einst den Jüngern schön, doch jetzt auf Deinem Schmerzensgange ist es mit Schweiß und Staub verhüllt. Bedeckt ist Wohlgestalt und Schönheit durch rinnend Blut vom Dornenkranz. Da naht Veronika mit Güte, zu trocknen die entstellten Züge. Sie gab ein Tuch und ihre Liebe, Dein Antlitz gabst Du ihr zurück. Lass es erstrahlen schön und heller, verklärt mit Deiner Gottheit Schein, damit es präge Deine Züge gar tief in uns’re Seelen ein! Es mög’ die Lieb’ in uns entzünden, ein Ebenbild gestalten Dir, dann lass auch mich mit Seraphsgluten anbetend vor ihm niederknien!

Vater unser ... Gegrüßet seist Du, Maria ...

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser und hilf den Armen Seelen im Fegefeuer.

Heil‘ge Mutter, drück die Wunden, die dein Sohn am Kreuz empfunden, tief in meine Seele ein.